Fotografischer Jahresrückblick 2022

Die Fischbauchbrücke von Beyenburg an der Wupper
Die Fischbauchbrücke von Beyenburg an der Wupper

War das dritte Corona-Jahr langweilig? Keineswegs, wenn man die Fotos aus 2022 betrachtet. Es war nur … irgendwie anders, man kann auch sagen, introvertiert. Viele Bilder wurden zuerst auf Twitter – oder neuerdings auf Mastodon und Instagram – veröffentlicht. Zur Entstehung schreibe ich hier so nach und nach einige Geschichten.

In Wuppertal war ich einige Male zur Fotoexkursion. Ganz im Osten dieser Bergischen Stadt liegt die Gemeinde Beyenburg. Im Dezember 2022 landete ich dort, nachdem ich wegen der verspäteten Regionalbahn den Anschluss an den Bus nach Radevormwald und Dahlhausen verpasst hatte und deshalb nach einer kurzfristigen Alternative suchte. Beyenburg war aber keine schlechte Ersatzlösung, mit dem historischen Ortskern voller Fachwerkhäuser und schiefergedeckten Häusern. Durch die Flut 2021 waren viele Häuser beschädigt worden, und die Renovierungsarbeiten waren noch nicht abgeschlossen. Die “Fischbauchbrücke” hat eine besonders skurrile Form, ihr Spiegelbild im Wupper-Stausee ist – ohne weitere Veränderungen – ein abstraktes Kunstwerk (s. erstes Foto). Wuppertal ist übrigens auch im 5. Bild als Spiegelung zu sehen und im 8. Bild. Das 2. Bild zeigt ein Detail an einem Haus in Beyenburg. Hier waren die Renovierungsarbeiten nach dem Hochwasser im Juli 2021 selbst im Dezember 2022 noch nicht abgeschlossen. Die Wupper hatte auch eine Skulptur aus Holz, die ‘Sitzende’, bis nach Holland entführt. Von dort wurde sie wieder zurückgebracht. Ich durfte sie in dem wunderschönen Garten einer Künstlerin in Leichlingen besichtigen. (6. Bild)

Das ‘Geisterschiff’ bei Neuss – in der Galerie die 12. Aufnahme – taucht bei extremem Niedrigwasser aus dem Rhein auf. Da es mehrere solcher Schiffswracks am Rheinufer gibt, kann ich nicht genau sagen, ob es dasjenige ist, das nach einer Dynamit-Explosion unterging (Unfall beim Verladen, mit Toten), oder ob es genau das Schiff ist, das während des Knastaufenthaltes seines Besitzers (Verurteilung wegen Messerstecherei aus Eifersucht) versank. –  Es war jedenfalls ein Erlebnis, das schlammbedeckte Wrack zu fotografieren. Da ich nicht das passende Weitwinkelobjektiv dabeihatte, fotografierte ich von einem festen Standpunkt aus ca. 25 Bilder mit gleicher Einstellung. Am Computer wählte ich 19 Bilder aus, die ich mit Lightroom (HDR-Menü) zu dem gezeigten Bild zusammensetzte.

Und einige Versuche, was die Kamera so an besonderen Programmen hat, spielte ich auch durch. Davon ist das Bild der adventlichen Königsallee eine Kostprobe.

Collage mit Fotos aus 2022, Fotografien von Elke Glatzer

Die schönsten Fotos aus 2022, Fotografien von Elke Glatzer